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Reisenotizen Kanada

Wale, Bären und was für eine Landschaft!

Tag 4
 

Nach einer ruhigen Nacht befinden wir uns am Morgen wieder bei Tim Hortons zur Magenfüllung. Danach checken wir aus und wollen zum Flughafen. Der sehr korrekte aber furztrockene Gentleman an der Reception hat beim Aus-Checken nichts zu meckern. Vor dem Barclay Hotel stehen immer Taxis, deshalb bestellen wir gar keins. Diese Einschätzung war richtig. Taxifahrer sehen hier zumeist sehr indisch aus, derjenige, der uns fährt, ebenfalls. Das scheint hier in Vancouver auch eine weit verbreitete Volksgruppe zu sein.


Dem Taxifahrer sage ich sicherheitshalber, dass wir zum Car Rental und nicht zum Abflug wollen. Das ist eine gute Idee, denn wie wir später feststellen, gibt es eine eigene Tiefgarage für alle Mietwagenfirmen und mit allen Mietfahrzeugen. Die Fahrt geht wiederum durch relativ dichten Verkehr. Das Wetter ist heute übrigens kälter und nicht mehr so gut. Es regnet ganz leicht. Vancouver scheint traurig zu sein. Ich irgendwie auch, obwohl wir uns auch auf das Noch-Kommende freuen.


Bei Alamo, der Mietwagenfirma, angekommen, begeben wir uns zum Schalter. Wir zeigen brav unsere Ausweise und Steffi ihre Kreditkarte. Wir benutzen die ihre für unsere Reise. Deshalb schlägt der Mann am Schalter Steffi als Main Driver vor. Mir macht das überhaupt nichts aus. Ich sage ihm dann aber noch, dass nur ich einen Internationalen Führerschein besitze. Das ist jedoch kein Problem. Er redet sehr schnell und sehr viel. Dann gibt er uns ein Navigationsgerät, welches wir dazu bestellt haben, und stellt es auf unseren Wunsch sicherheitshalber auf Deutsch ein. Versichert sind wir natürlich ausreichend; trotzdem möchte er uns noch Zusätzliches aufdrängen. Wir buchen aber nur für 6 Dollar pro Tag eine Versicherung gegen Platten, eine kaputte Batterie usw. Vermutlich brauchen wir das gar nicht, aber sicher ist sicher. Dann flüstert er plötzlich, er gebe uns ein Upgrade auf einen besseren Wagen, damit unsere Koffer auch bequem reingehen. Da sagen wir natürlich nicht nein. Zum Glück ist es auch kein Problem, dass wir den Wagen in Calgary wieder etwas früher abgeben müssen. Vorgesehen wäre 9 Uhr morgens, unser Flug geht aber bereits um 7 Uhr. Wahrscheinlich geben wir das Auto am Abend vorher am Flughafen ab und bleiben gleich die Nacht dort.
 

Nachdem alle Formulare unterschrieben sind, bekommen wir die Schlüssel mit der Aufforderung, den Wagen vor dem Losfahren auf allfällige Schäden zu überprüfen. Wir sind auf unser Vehikel gespannt. Er sieht überraschenderweise sehr ansprechend aus, unser Hyundai Elantra in Rot mit Nummernschild aus Alberta. Allerdings hat er vorne kein Schild. Steffi möchte das genau abgeklärt haben. Ich wäre vermutlich einfach gefahren, fertig... Ein Angesteller von Alamo erklärt mir, dass man in Alberta vorne kein Schild benötigt, man könne damit aber auch sonstwo in Kanada fahren.


Also stürzen wir uns nun in unser Abenteuer. Steffi fährt. Ich bin eigentlich ziemlich froh. Sie sieht eindeutig besser als ich und hat kein eingeschränktes Sichtfeld. Im dichteren Verkehr ein Vorteil. Den Weg nach Tsawassen zur Fähre Richtung Swartz Bay auf Vancouver Island finden wir sehr gut mit unserem Navi. Die Route dahin ist bereits im Gerät gespeichert.


Es regnet immer noch leicht, als wir zum Terminal gelangen. Wir müssen noch fast eine Stunde warten, stellen uns in die Wartekolonne und steigen aus dem Wagen. Als wir ihn schliessen wollen, um noch etwas herumzulaufen, geht das Ding nicht zu, also der Kofferraum nicht, der Rest schon. Nach einigem Hin und Herprobieren – die hinter uns im Auto schauen schon belustigt – meint Steffi, ich soll den doch mal fragen. Ich habe aber keine Lust, das sind Amis mit Nummernschildern aus Utah, von denen möchte ich mir nicht helfen lassen. Aber dann steigt er aus und erklärt uns, wir sollen schliessen und mal vom Wagen weggehen. Tatsächlich, funktioniert. Muss ich mir doch von so einem strohdoofen Ami helfen lassen...  grummel...


Ganz vorne an der Warteschlange gibt es ... was wohl? Verpflegung und Souvenirs, wo wir etwas die Zeit totschlagen. Dann werden wir per Lautsprecher aufgefordert, einzusteigen, und alle reihen sich brav im Schiffsdeck ein. Wir schliessen ab und geniessen die Überfahrt im Innern der Fähre. Das Wetter bessert sich leicht. Wir kommen an Inseln und Inselchen sowie fjordähnlichen Landschaften vorbei. Alles erinnert mich irgendwie an Norwegen. Das Ausschiffen verläuft auch ohne besondere Vorkommnisse und schon sind wir auf der Strasse Richtung Victoria, wo wir für drei Tage unser Lager aufschlagen.

 

Wir sind vor der offiziellen Eincheckzeit im Hotel, bekommen aber unser Zimmer. Es befindet sich erneut in der ersten Etage. Die Parkplätze liegen direkt vor den Zimmern, also eigentlich ist das Paul's Motor Inn ein typisch nordamerikanisches Motel. Das Zimmer ist zum Glück um einiges freundlicher und grösser als jenes in Vancouver. Vielleicht ist der Teppich nicht ganz so neu, aber es geht.


Victoria, die Hauptstadt von British Columbia, macht zu Beginn einen ziemlich unauffälligen Eindruck. Wir erkunden etwas die Gegend und schon sind wir am Hafen. Je näher das Zentrum, desto schöner die Stadt. Wie eigentlich überall. Das Wetter wird wieder sonniger, wenn nur der bissige Wind nicht wäre. Am Hafen wird allerlei angeboten: Whalewatching (ziemlich teuer), Rundflüge mit Wasserflugzeugen usw. Es fahren auch sehr lustig aussehende Wassertaxis. Und mit so einem fahren wir, nachdem wir unsere erste Erkundungstour beendet haben, bis Chinatown – ja das gibts hier auch, aber viel kleiner und viel gepflegter. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Hotel zurück. Wir sind beide ziemlich müde. Weshalb, das ist eigentlich nicht ganz logisch. Bei mir wirds vermutlich das Alter sein... und es sind gewiss auch die vielen Eindrücke des Tages.


Wir möchten auf alle Fälle Wale beobachten. Aber wir beschliessen, morgen früh nach Tofino zu fahren, das liegt auf der anderen Seite der Insel und die Fahrt dahin dauert etwa viereinhalb Stunden. Dort geht das auch, mal sehen, wie die Preise sind. Oder vielleicht auch in Ucluelet, das liegt in der Nähe.
Wir können hier im Hotel etwas Wäsche waschen und gehen zum Abendessen. Paul hat nicht nur ein Hotel, sondern daran angebaut auch ein Restaurant, sehr praktisch. Dann ist bereits wieder Feierabend, da wir ja morgen früh aufbrechen..


Fortsetzung folgt...

 

Der gesamte Reisebericht ist als Buch bei mir persönlich erhältlich.

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