Willkommen! Bienvenu! Welcome!
Reisenotizen Ostküste
Unterwegs mit der "Adventure of the seas"
Tag 2: Stress. Und das im Urlaub!
Wir sind gegen halb sechs Uhr morgens wach, durch die Zeitverschiebung nicht weiter verwunderlich. Die Klimaanlage bläst zwischendurch ziemlich mörderisch. Ich musste mir mitten in der Nacht eine Jacke überziehen... Das Hotel würden wir aber auf alle Fälle weiterempfehlen. Prima Lage, sauber, hilfsbereites Personal. Wirklich toll!
Wir wollen doch noch einmal rüber nach New York. Die Zeit dafür reicht locker, da wir so früh unterwegs sind. Heute nehmen wir die U-Bahn. Die Station Grove Street liegt nur wenige Meter neben dem Hotel. Eine hilfsbereite Dame erklärt uns das System und was wir buchen müssen. Wir kaufen eine Mehrfahrtenkarte und gelangen locker zur Station World Trade Center. Und diese Station ist wirklich sensationell gelungen. Sehr hell, sauber wie geleckt und überall Marmor. Von hier aus suchen wir eine Linie Richtung Times Square. Wir irren etwas herum. Schliesslich müssen wir wieder die Hilfe einer Angestellten in Anspruch nehmen, aber so sicher bin ich danach trotzdem nicht, ob wir wirklich in die richtige Richtung fahren. Wir versuchen es ganz einfach. Anhand unseres Stadtplanes stimmt aber alles. Also «ubahnieren» wir in nördlicher Richtung von Manhattan zum Times Square. Ich habe mir das zwar grösser vorgestellt, aber wow – die riesigen Leuchtreklametafeln sind echt beeindruckend. Jedoch auch der Stromverbrauch, darüber darf man gar nicht nachdenken, aber eigentlich sollte man das... Ein Jahr Werbung publizieren kostet hier übrigens mehrere Millionen...
Wir verweilen kurz etwas, da sehe ich in unserer Nähe einen Angestellten der Hop-on-Hop-off-Busse. Auf seinem Schild steht «Touren für 29 Dollar». Zeit haben wir noch etwa zwei, zweieinhalb Stunden, bis wir zurück müssen zum Hotel. Für 12 Uhr habe ich nämlich ein Taxi bestellt, welches uns zum Hafen fährt, denn die Checkout-Zeit im Hotel ist ebenfalls um 12 Uhr und ausserdem musste man nach der Buchung eine relativ genaue Eincheck-Zeit auf dem Schiff angeben. Ich habe mich da für ca. 13 Uhr entschieden. Deshalb müssen wir dann auch am Hafen sein, wie ich bereits vorher erwähnt habe.
Ich frage ihn also betreffend Route und Zeit. Die Route führt auch am Wold Trade Center vorbei, falls wir für die «Runde» mehr Zeit benötigen. Auf meine Frage hin, ob das wirklich 29 USD kostet, macht er mir den Vorschlag 35 USD. Wir sind einverstanden, und die Tour dauert etwa 1 Stunde. Das klingt toll.
Leider kommt es total anders. Der Verkehr ist echt – wie soll ich sagen – zum Kotzen. Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde sind wir erst um einen Block herum gefahren, oder zumindest nicht viel weiter. Die Strassenzüge sind imposant, keine Frage. Aber ich werde immer nervöser, je länger es dauert. Um etwa 11.15 Uhr sind wir in der Nähe des World Trade Center. Hier verlassen wir den Bus und laufen zu der uns bekannten U-Bahn-Station. Steffi will noch überall anhalten, wo es was zu essen gibt. Ich bin für meine Verhältnisse schon überdimensional angepisst. Erstens, weil uns der eigentlich freundliche Herr der Touristengondeln nicht gesagt hat, dass die Tour 2.5 Stunden dauert – das steht nämlich irgendwo auf dem Linienplan geschrieben – und zweitens bin ich total gestresst. Ich reisse sie weg vom Essensstand. Ihr ist glaube ich nicht recht bewusst, dass es verdammt knapp wird. Dann haben wir auch noch Mühe, zur richtigen U-Bahn
zurück zu finden. Ich denke zwar, dass wir richtig sind. Steffi ist aber skeptisch. Wir sind richtig, nur müssen wir beinahe eine Viertelstunde warten, bis die nächste U-Bahn fährt. Was für eine Hektik! Aber um fünf vor zwölf sind wir im Hotel. Schnell fertig packen und auschecken. Der Taxifahrer wartet schon. Es ist ein hauseigener Fahrer des Hotels. Uff, was war das für ein Stress! Ungesund sowas...
Wir fahren nun zur Adventure of the Seas. Das Einsteigen verläuft gut und recht schnell. Schon sind wir drin und suchen was zu essen. Dazu sind wir bis jetzt nämlich gar nicht gekommen, mit Ausnahme des Frühstücks natürlich. Das Schiff wirkt schon etwas in die Jahre gekommen, aber ich finde es ist alles in Ordnung. Nach dem Essen können wir auf die Kabine. Auch diese wirkt etwas altbacken, aber hier schläft man ja nur. Das Wetter wird auch immer schlechter. Kaum eingestiegen, öffnet Petrus die Schleusen. Um 16.00 steht die obligatorische Rettungsübung an. Leider habe ich auch schon einiges an Deutsch gehört. Diese elenden Gummihälse scheinen mich zu verfolgen... Es mieft auch etwas auf dem Schiff, aber bei so vielen alten Leuten...
Das Personal ist sehr hilfsbereit, und echt freundlich. Auf MSC-Schiffen zum Beispiel war das nicht immer der Fall, oder nur teilweise. Über die Rettungsübung verliere ich nur wenige Worte: Man muss sogar draussen an Deck antraben, und kaum ist man da, ist es auch schon vorbei. Also diese Alibi-Übungen könnten auch ganz weggelassen werden, denn entweder ist wie jetzt die Vorführung doch sehr kurz, oder dann ist es ein völliges Chaos.
Bei der Abfahrt in New York sind nicht allzu viele Leute an Deck. Der Wind bläst heftig. Dorian warnt uns vermutlich bereits... Wir sind zur Abwechslung auch schon wieder ziemlich müde. Vor dem Abendessen kaufen wir uns ein Getränkepaket, welches jegliches Sodawasser sowie einen speziellen Becher beinhaltet. Damit kann man den ganzen Tag Erfrischungsgetränke aus einem Automaten zapfen, und dies in unendlicher Vielfalt. Das Abendessen nehmen wir heute im Buffet-Restaurant ein. Die Auswahl ist top, die Wärme der Speisen dürfte besser sein. Ein langer Abend wird das heute bestimmt nicht mehr. Die nächsten zwei Tage steht ja nichts auf dem Programm, zumindest kein Landgang, Zeit zur Erholung ist auch schön. Ich geniesse es einfach auf dem Meer zu sein und langsam dahinzugleiten. Es gibt eigentlich beinahe nichts Schöneres. Ein bisschen rumpelt es jedoch an diesem ersten Abend und die Gäste werden gebeten, das oberste Deck nicht mehr zu betreten. Ich bin einer davon, denn ich bin eigentlich meistens auf dem obersten Deck anzutreffen...
Fortsetzung folgt...
Der gesamte Reisebericht ist als Buch bei mir persönlich erhältlich.



